
Tom
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Ob für Sonnenbäder auf der Terrasse, als Spielfläche für die Kinder, um eigene Kräuter oder Gemüse zu ziehen oder gesellige Grillabende zu verleben: Ein attraktiv gestalteter Garten macht aus einem neu gebauten Haus ein echtes Zuhause. Ebenso wie der Hausbau erfordert allerdings auch die Gestaltung der Außenanlagen eine gewissenhafte Planung. Andernfalls können die Kosten schnell aus dem Ruder laufen. Mit unseren Tipps und kostenlosen digitalen Helfern gelingt die Gartenplanung.
Bevor ihr in die Planung eurer grünen Oase einsteigt, solltet ihr einige Vorüberlegungen anstellen. Das erleichtert euch später unnötige zusätzliche Schritte und spart Kosten, wie wir euch in unseren Tipps für den erfolgreichen Hausbau näher erläutern.
Wichtig: Pünktlich zum ersten Spatenstich für euer Eigenheim sollte eure Gartenplanung stehen. So stellt ihr sicher, dass der Erdaushub dort deponiert wird, wo er später für die Gartengestaltung nützlich ist.
Tipp: Falls ihr nur ein kleines Baugrundstück zur Verfügung habt, könnt ihr mit einem begrünten Dach einen echten Hingucker schaffen und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag im ökologischen Bauen leisten.
Setzt euch mit allen Familienmitgliedern zusammen und überlegt, was ihr alles in eurem Garten benötigt. Nehmt vom Gemüsebeet über die Grillecke bis hin zur Gartenhütte oder dem Trampolin alle Wünsche mit in die Checkliste auf. Dinge herausstreichen könnt ihr später immer noch.
Mit unserem Webtool bekommt ihr übrigens konkrete Vorschläge und Angebote von Fertighaus-Anbietern, die euch auch bei der Gartengestaltung beraten.
Überlegt euch, wie viel Zeit und Arbeit ihr in die Gartenpflege investieren wollt. Möchtet ihr es pflegeleicht und unkompliziert haben, solltet ihr euch von "Golfrasen", klar abgeteilten Rosenbeeten und akkurat in Form gebrachten Sträuchern verabschieden.
Tipp: Setzt stattdessen auf einen nachhaltigen Garten mit heimischen Stauden, Gehölzen und einer Bienenwiese. Der Pflegeaufwand ist geringer und ihr leistet einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Insekten, Vögel und Igel werden es euch danken.
Falls auf eurem Baugrundstück eine Bepflanzung vorhanden ist, solltet ihr überlegen, ob ihr diese erhalten oder entfernen wollt. Vor allem bei Bäumen lohnt sich die Überprüfung des Allgemeinzustandes durch einen Experten. Gleiches gilt für bereits angelegte Wege.
Die vorherrschenden Lichtverhältnisse am Tag sind wichtig für die Planung von Terrassen, aber auch für das Gedeihen der Pflanzen. Bezieht diesen Faktor unbedingt mit ein! Die Qualität des Bodens wirkt sich ebenfalls darauf aus, welche Sträucher oder Blumen ihre Pracht entfalten.
Im eigenen Garten entspannt man am liebsten ungestört. Hecken oder Zäune schützen euch vor neugierigen Blicken. Falls notwendig, verschwinden dahinter auch Gebäude oder Bepflanzungen in der Umgebung, die das Gesamtbild eures grünen Wohnzimmers stören.
Achtet bei der Planung von Schaukel, Sandkasten & Co. darauf, dass diese vom Haus aus einsehbar sind. Gleiches gilt auch für Pools oder Schwimmteiche.
Im Grunde benötigt ihr für die Gartenplanung nur ein möglichst langes Maßband (mindestens 20 Meter), einen Zettel und einen Stift. Vermesst die Flächen, die ihr als Garten verplanen wollt und übertragt die Maße auf Papier. Alternativ könnt ihr den Lageplan des Grundstücks aus den Unterlagen vom Hausbau verwenden oder diesen beim Bauamt anfordern. Damit die Gartenplanung möglichst detailliert wird, solltet ihr den Plan mithilfe eines Kopierers auf den Maßstab 1:100 vergrößern. 1 Zentimeter auf Papier entspricht dann 1 Meter in der Realität.
Anschließend tragt ihr alles, was ihr über die Außenanlage wisst, in den Grundrissplan ein. Hier zählen die Hausbegrenzungen, eventuell vorhandene Bepflanzungen und Wege.
Dann teilt ihr den Grundriss eures zukünftigen Gartens mittels horizontaler und vertikaler Linien in verschiedene Zonen auf. In diesen könnt ihr die gewünschten Gartenelemente, wie Bäume, Beete, Hecken, Wasserstellen oder Ruhezonen platzieren.
Tipp: Falls es euch Schwierigkeiten bereitet, eine komplette Brachfläche neu zu gestalten, solltet ihr fürs Erste mehr Rasenflächen als Beete einplanen.
Deutlich einfacher und anschaulicher wird die Gartenplanung mit digitaler Unterstützung. Spezielle Planungssoftware oder Apps ermöglichen euch die realitätsnahe Planung eures grünen Wohnzimmers, oft sogar dreidimensional. Viele dieser Anwendungen sind kostenlos. Die bekanntesten sind "Gardena My Garden", "Virtual Garden", "OBI GartenPlaner", "Landscape Design Software" oder "garDsign".
Das Anlegen eines Gartens ist ein Kostenfaktor, den ihr beim Hausbau einkalkulieren solltet. Wie bei vielen Aspekten rund um das Eigenheim sind auch bei der Gartengestaltung die Grenzen nach oben offen.
Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter müsst ihr mit 30 bis 100 Euro rechnen. Die Kosten sind abhängig von Region und Aufwand. Denn es gibt vielfältige Faktoren, die den Preis beeinflussen. Hierzu zählt zuerst die Größe der zu gestaltenden Fläche sowie die Menge und Art der Bepflanzung.
Auch das gewünschte Material für Wege, Mauern und Flächen kann die Kosten in die Höhe treiben. Betonsteinplatten sind in der Regel günstiger zu haben, als ihr Pendant aus Naturstein.
Ist euer Grundstück für Bagger und andere Baumaschinen schlecht zugänglich, kann es teuer werden. Ihr baut in Hanglage? Dann seid ihr gegenüber den Besitzern eines ebenen Grundstücks ebenfalls im Nachteil. Um eine plane Fläche für die Gartengestaltung zu schaffen, muss das Gartenbauunternehmen Stützmauern errichten, die sich, je nach Ausführung, preislich stark bemerkbar machen. Gleiches gilt für Treppenanlagen.
Wer es sich leisten kann, gibt die komplette Planung und Gestaltung seiner Außenanlagen in die Hände eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs. Wenn ihr dieses Geld lieber in eine neue Lounge-Garnitur oder einen Gasgrill investieren wollt, könnt ihr viele dieser Aufgaben selbst übernehmen.
Denn: Die Planung und Gestaltung eines Gartens ist keine "Raketenwissenschaft"! Sie erfordert lediglich etwas Zeit, Know-how und eine strukturierte Herangehensweise. Mithilfe der klassischen Methode auf Papier oder digitalen Helfern können auch Anfänger ihren Traumgarten anlegen.