Anforderungen an das eigene Haus
Bevor man mit der konkreteren und tatsächlichen Planung des zukünftigen Eigenheims startet, sollte man sich vorher Gedanken zu den grundlegenden Anforderungen an das zukünftige eigene Haus machen.
Auf folgender Seite gehen wir etwas näher auf genau diese Aspekte bzw. Gedanken ein, die euch dabei helfen genau diese Anforderungen an das eigene zu Hause vorab klären zu können.
Inhalt
- Standort
- Bauweise
- Wohnfläche
- Etagen
- Barierefreiheit
- Mehrgenerationen
- Keller
- Fazit
Der Standort - Wo soll das zukünftige Haus gebaut werden?
Ganz am Anfang der Hausbauplanung sollte man sich zuallererst Gedanken darüber machen, wo das zukünftige zu Hause entstehen bzw. gebaut werden soll.
Bevorzugt man den aktuellen Wohnort oder eher einem anderen Ort zu Bauen oder gar eine andere Stadt oder Land. Hier spielen selbstverständlich auch wichtige Aspekte wie die dortige Infrastruktur, die Nähe zum Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule & auch Einkaufsmöglichkeiten eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Bei der Wahl des gewünschten Standorts für das eigene Haus sollte man definitiv auch längerfristig denken, sprich Aspekte wie Kinderplanung oder schon gar den Auszug der erwachsenden Kinder mit in diese Entscheidung einfließen lassen.
Zusätzliche Überlegungen zur Wahl des Standorts sind beispielsweise auch die Ausrichtung des Hauses oder die Lichtachsen im Haus selbst. Die Ausrichtung des Hauses auf dem Grundstück beeinflusst maßgeblich die Lichtverhältnisse im Inneren des Hauses.
Die Lichtachsen innerhalb des Hauses sorgen für die Beleuchtung wichtiger Wohnbereiche. Große Fensterflächen und offene Grundrisse können helfen, das natürliche Licht maximal auszunutzen und eine angenehme Wohnatmosphäre zu schaffen.
Die Bauweise - Welche Art von Haus soll gebaut werden?
Hat man sich nur für den optimalen Standort für das zukünftige zu Hause entschieden muss man sich im nächsten Schritt Gedanken über die Bauweise des Hauses machen. Die Wahl der Bauweise beim Hausbau ist eine zentrale Entscheidung, die sowohl die Baukosten als auch die langfristige Wohnqualität und Energieeffizienz beeinflusst.
Es gibt verschiedene Bauweisen, darunter die traditionelle Massivbauweise mit Ziegel oder Beton, die sich durch ihre Langlebigkeit und hohe Schallisolierung auszeichnet, sowie die Holzrahmenbauweise, die durch ihre schnelle Bauzeit und gute Dämmung besticht. Eine weitere Option ist die Fertigbauweise, die durch vorgefertigte Module eine schnelle und kostengünstige Errichtung ermöglicht. Zudem gewinnt der nachhaltige Baustil wie der Passivhausbau an Bedeutung, der auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit abzielt.
Bei der Wahl der Bauweise sollten Faktoren wie klimatische Bedingungen, persönliche Vorlieben, Budget und langfristige Nutzung des Hauses berücksichtigt werden. Eine gut durchdachte Entscheidung in Bezug auf die Bauweise trägt maßgeblich dazu bei, dass das Haus den individuellen Anforderungen entspricht und auch zukünftigen Ansprüchen gerecht wird.
Die Wohnfläche - Wie viel Quadratmeter soll das Haus haben?
Die Überlegung zur Wohnfläche (m²) beim Hausbau ist entscheidend, da sie direkt die Lebensqualität und Funktionalität des zukünftigen Zuhauses beeinflusst. Eine angemessene Wohnfläche sorgt dafür, dass ausreichend Platz für alle Familienmitglieder sowie für unterschiedliche Bedürfnisse und Aktivitäten vorhanden ist.
Eine gut durchdachte Raumaufteilung verhindert, dass Räume zu klein oder überdimensioniert sind, was sowohl den Wohnkomfort als auch die Bau- und Betriebskosten beeinträchtigen kann. Zudem sollten zukünftige Entwicklungen, wie Familienzuwachs oder Änderungen in der Nutzung einzelner Räume, in die Planung einfließen.
Es folgt eine beispielhafte Berechnung der Wohnfläche für eine 4-köpfige Familie. Dabei gelten derzeit etwa 120 m² bis 150 m² Wohnfläche als "state of the art":
- Wohnzimmer: ca. 25-30 m²
- Küche: ca. 10-15 m²
- Essbereich: ca. 10-15 m² (oft kombiniert mit dem Wohnzimmer)
- Elternschlafzimmer: ca. 15-20 m²
- Kinderzimmer: je ca. 12-15 m²
- Badezimmer: ca. 8-12 m²
- Gäste-WC: ca. 3-5 m²
- Arbeitszimmer: ca. 10-12 m²
- Flure und Abstellräume: ca. 10-15 m²
Zusätzlich können noch ein Hauswirtschaftsraum, ein Hobbyraum oder eine Garage hinzukommen, die den Gesamtwohnraum dementsprechend noch erweitern.
Eine mögliche Verteilung der Wohnfläche könnte wie folgt aussehen:
- Wohnzimmer und Essbereich: Ein offener Grundriss, der Wohn- und Essbereich kombiniert, schafft einen großen, multifunktionalen Raum für gemeinsame Familienaktivitäten
- Schlafzimmer: Zwei Kinderzimmer und ein Elternschlafzimmer bieten ausreichend Platz für alle Familienmitglieder
- Badezimmer: Ein großes Badezimmer und ein zusätzliches Gäste-WC erhöhen den Komfort
- Arbeitszimmer: Ein Home-Office ist in Zeiten von zunehmendem Home-Working essenziell
- Küche: Eine geräumige Küche mit modernster Ausstattung erleichtert den Alltag und fördert gesunde Ernährung
Weitere Überlegungen:
- Flexibilität: Die Möglichkeit, Räume flexibel zu nutzen, wie z.B. ein Gästezimmer, das auch als Arbeitszimmer dienen kann
- Außenbereich: Ein Garten oder eine Terrasse bietet zusätzlichen Raum für Freizeitaktivitäten
- Energieeffizienz: Moderne Bauweisen wie Passivhäuser oder Niedrigenergiehäuser sind ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Planung
Eine optimale Wohnfläche trägt somit nicht nur zur Zufriedenheit und Flexibilität bei, sondern wirkt sich auch positiv auf den Wiederverkaufswert der Immobilie aus. Daher ist es wichtig, die Wohnfläche sorgfältig zu planen und an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, um ein funktionales und nachhaltiges Wohnumfeld zu schaffen.
Die Etagen - Wie viele Stockwerke soll das Haus haben?
Die Überlegung zur Anzahl der Stockwerke bei der Planung des eigenen Hauses ist von großer Bedeutung, da sie zahlreiche Aspekte des Wohnkomforts, der Funktionalität und der Kosten beeinflusst. Die Entscheidung für ein einstöckiges oder mehrstöckiges Haus hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Grundstücks, den baurechtlichen Vorgaben und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner.
Ein einstöckiges Haus bietet den Vorteil der Barrierefreiheit und ist besonders für Familien mit kleinen Kindern oder ältere Menschen geeignet, da keine Treppen überwunden werden müssen. Mehrstöckige Häuser hingegen ermöglichen eine bessere Ausnutzung kleinerer Grundstücke und bieten oft eine klare Trennung zwischen Wohn- und Schlafbereichen.
Die Anzahl der Stockwerke wirkt sich zudem auf die Baukosten und die Heiz- und Energiekosten aus, da mehrstöckige Häuser eine komplexere Infrastruktur erfordern. Bei der Planung sollten auch zukünftige Bedürfnisse, wie das Altern in den eigenen vier Wänden oder mögliche Erweiterungen, berücksichtigt werden.
Eine wohlüberlegte Entscheidung zur Anzahl der Stockwerke trägt somit maßgeblich zur langfristigen Zufriedenheit und Funktionalität des Hauses bei.
Barrierefreiheit - Soll das Haus barrierefrei gebaut werden?
Ein vielleicht weit unterschätzter Aspekt für die Anforderung an das eigene Haus ist das Thema Barrierefreiheit, welche die Nutzung und den Komfort für alle Bewohner, unabhängig von Alter oder körperlichen Fähigkeiten, gewährleistet. Ein barrierefreies Design stellt sicher, dass Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wie ältere Personen oder Personen mit Behinderungen, sich frei und sicher im Haus bewegen können.
Dies umfasst Elemente wie stufenlose Eingänge, breite Türen und Flure, bodengleiche Duschen und ergonomisch gestaltete Küchen- und Badezimmereinrichtungen. Die vorausschauende Integration von Barrierefreiheit erhöht nicht nur die Lebensqualität, sondern trägt auch zur zukünftigen Flexibilität des Wohnraums bei, indem es ermöglicht, länger unabhängig zu Hause zu leben. Darüber hinaus steigert ein barrierefreies Haus den Wiederverkaufswert und macht die Immobilie für eine breitere Zielgruppe attraktiv.
Eine sorgfältige Planung in diesem Bereich ist daher ein wichtiger Schritt, um ein zukunftssicheres und komfortables Zuhause für alle Lebensphasen zu schaffen.
Mehrgenerationen - Wie viele Generationen sollen zukünftig in dem Haus wohnen?
Die Planung eines Mehrgenerationenhauses ist eine wertvolle Überlegung, da sie die Bedürfnisse und Lebensstile verschiedener Altersgruppen unter einem Dach vereint und ein harmonisches Zusammenleben fördert. Ein solches Haus ermöglicht es Familien, enger zusammenzuwachsen, indem sie die Unterstützung und Nähe mehrerer Generationen nutzen können, was insbesondere in der Kinderbetreuung und Pflege älterer Angehöriger von Vorteil ist.
Die Gestaltung eines Mehrgenerationenhauses sollte flexible und multifunktionale Räume beinhalten, die sowohl Privatsphäre als auch gemeinschaftliche Bereiche bieten. Dazu gehören separate Wohneinheiten oder zumindest klar abgegrenzte Zonen für jede Generation, idealerweise mit eigenen Badezimmern und Küchenbereichen.
Zudem fördert ein durchdachtes Konzept, das auch Aspekte wie Barrierefreiheit und Anpassungsfähigkeit berücksichtigt, die langfristige Nutzung und den Komfort des Hauses für alle Bewohner. Die Planung eines Mehrgenerationenhauses steigert zudem den Wiederverkaufswert und macht die Immobilie zukunftssicher, indem sie auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner eingeht und eine nachhaltige Wohnlösung bietet.
Der Keller - Soll das Haus unterkellert gebaut werden?
Die Überlegung zum Bau eines Kellers bei der Planung des eigenen Hauses ist ein wichtiger Aspekt, der sowohl die Funktionalität als auch den Wert der Immobilie erheblich beeinflusst. Ein Keller bietet zusätzlichen Stauraum und kann für verschiedene Zwecke genutzt werden, wie zum Beispiel als Technikraum, Vorratsraum, Werkstatt oder Fitnessraum. Dies entlastet die oberen Wohnflächen und schafft mehr Ordnung und Platz im Haus.
Zudem erhöht ein Keller die Flexibilität bei der Gestaltung der Grundrisse, da er die Installation von Haustechnik und Versorgungsleitungen ermöglicht, ohne den Wohnraum zu beeinträchtigen. Ein weiterer Vorteil ist der potenzielle Schutzraum, den ein Keller bei extremen Wetterbedingungen bieten kann.
Allerdings müssen auch die Baukosten, die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und die energetischen Aspekte berücksichtigt werden. Ein gut geplanter und ausgeführter Keller kann den Nutzwert und die Lebensqualität im Haus deutlich steigern, während er gleichzeitig den Wiederverkaufswert der Immobilie erhöht. Daher ist es wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und den Keller in die Gesamtkonzeption des Hauses einzubeziehen.
Fazit
Alles in allem sind die oben aufgezählten Aspekte nur eine potentielle Hilfe, da jedes Hausbauprojekt individuelle Ansprüche der zukünftig darin wohnenden Menschen wiederspiegelt.
Dennoch ermutigen wir von EuerZuhause zukünftige Häuslebauer sich eben genau mit diesen Themen auseinanderzusetzen, damit die Planung und die Realisierung des eigenen Hauses eine positive und mit Vorfreude verbindende Erfahrung im Leben aller Beteiligten wird.
Je mehr Gedanken man sich im Vorfeld über die Anforderungen des zukünftigen Eigenheims macht, desto einfacher und reibungsloser geht die Planung über die Bühne.