Wie ihr die 15 häufigsten Fehler beim Hausbau vermeiden könnt

Wie ihr die 15 häufigsten Fehler beim Hausbau vermeiden könnt

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Euer eigenes Haus zu bauen, ist ein großes Projekt. Oft unterschätzen Bauherr:innen die Risiken, auf die sie sich bei einem Neubau einlassen und machen immer wieder dieselben Fehler beim Hausbau. Die gute Nachricht ist: Viele Fehler beim Hausbau lassen sich vermeiden, wenn ihr von Anfang an mitdenkt und clever plant. Damit der Bau eures Traumhauses so reibungslos wie möglich verläuft, solltet ihr einige wichtige Dinge schon vor Baubeginn im Blick haben: Denn viele Probleme entstehen bereits vor dem ersten Spatenstich. Wir zeigen euch, worauf es beim Hausbau ankommt, sodass ihr die 15 häufigsten Fehler beim Bauen vermeiden könnt.

Fehler 1: Ihr wisst nicht genau, was ihr wollt

Die meisten Bauherr:innen haben zunächst keine konkrete Vorstellungen von ihrem Traumhaus. Das aber ist die wichtigste Voraussetzung: Je genauer ihr wisst, wie euer Haus aussehen soll, desto detaillierter könnt ihr es mit dem Bauunternehmen planen. Eine genaue Planung wiederum ist entscheidend für das gesamte Projekt.

Nehmt euch also ausreichend Zeit, um eure Wünsche und Anforderungen klar zu definieren. Sammelt eure Ideen so früh wie möglich und haltet zum Beispiel in einem Bau-Notizbuch fest, wie euer Haus aussehen soll, wie groß es sein und wann es fertig sein soll – aber auch, was ihr euch leisten könnt.

Fehler 2: Ihr kalkuliert die Finanzierung zu knapp

Geld ist ein heikles Thema: Bei der Finanzierung des Hausbaus werden die häufigsten Fehler gemacht. Widmet euch dieser Aufgabe mit der nötigen Sorgfalt und vergleicht mehrere Angebote für die Baufinanzierung. Wichtig ist, dass ihr eure finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzt: Eine zu hohe Tilgungsrate oder eine zu kurze Zinsbindung kann gravierende finanzielle Folgen haben.

Ihr solltet genau überlegen, was ihr euch leisten könnt, dürft euer Budget dabei aber nicht zu knapp bemessen. Kalkuliert so, dass ihr einen Puffer für Notlagen, unvorhersehbare Probleme auf der Baustelle und steigende Materialkosten habt. Es wäre schade, wenn der Bau eures Traumhauses durch vermeidbare Finanzierungsengpässe ins Stocken gerät.

Fehler 3: Ihr denkt nicht an die Folgekosten

Wenn wir gerade über die Kosten und das Budget für euer Traumhaus sprechen: Mit den reinen Baukosten ist es nicht getan. Ihr müsst Baunebenkosten, Finanzierungskosten und die Versicherungskosten genauso mit einrechnen, wie zukünftige Instandhaltungskosten. Renovierungen und Reparaturen summieren sich schnell zu erklecklichen Beträgen. Nicht zu vergessen sind die laufende Kosten die euch entstehen, wenn ihr in eurem Haus wohnt. Heiz- und Stromkosten, Gebühren für Müllentsorgung, Schornsteinfeger, Wasser und Abwasser fallen genauso an wie bei Mietwohnungen. Nur dass ihr keine Nebenkostenabrechnung mehr bekommt, sondern sie selbst im Blick haben müsst.

Fehler 4: Ihr sichert euch nicht ausreichend ab

Hofft auf das Beste, aber rechnet mit dem Schlimmsten: Unfälle, Unwetter, Diebstahl von Baumaterial oder Maschinen – als Bauherr:innen haftet ihr für alles, was auf eurer Baustelle passiert.

Bei Versicherungen solltet ihr also nicht sparen, sonst kann euer Traumhaus bei unvorhergesehen Ereignissen leicht wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Empfehlenswert sind vor allem Bauherrenhaftpflichtversicherung, Bauleistungsversicherung, Rohbauversicherung und Bauhelferunfallversicherung.

Eine Restschuld- oder eine Arbeitslosenversicherung können eure Baufinanzierung gegen unerwartete Einbußen beim Einkommen, zum Beispiel durch eine plötzliche Arbeitslosigkeit, absichern.

Fehler 5: Ihr holt euch nur ein Angebot ein

Ihr habt keinerlei Bauerfahrung und trotzdem nur ein Angebot für ein Haus eingeholt? Das solltet ihr schleunigst ändern. Erst durch den Vergleich mehrerer Anbieter bekommt ihr ein Gefühl dafür, was bestimmte Bauleistungen wirklich kosten, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt und wo ihr den besten Service erwarten könnt. Vielleicht überraschen euch die verschiedenen Angebote auch mit unterschiedlichen Grundrissen und Lösungen, an die ihr bisher noch gar nicht gedacht habt. Nehmt euch also Zeit für den Vergleich verschiedener Anbieter und trefft eure Entscheidung erst nach reiflicher Überlegung.

Fehler 6: Ihr spart am falschen Ende und verzichtet auf professionelle Beratung

Ganz ehrlich: Wie gut kennst du dich mit Hausbau und Baurecht aus? Mit Bausachverständigen an deiner Seite kannst du in allen Bauphasen auf professionelles Know-how zurückgreifen. Das zahlt sich aus: Bausachverständige prüfen eure Vertragsunterlagen, beraten euch zu Fördermöglichkeiten, sie sind regelmäßig auf der Baustelle, kennen die kritischen Punkte und erkennen Fehler und Schäden, die euch vielleicht gar nicht aufgefallen wären. Sachkenntnis ist beim Hausbau das A und O: Die Kosten dafür sind zwar eine zusätzliche Investition, aber sie hat sich meisten schon gelohnt, wenn der erste Baumangel verhindert oder beseitigt wurde.

Fehler 7: Ihr wählt das Grundstück nicht optimal aus

Wählt euer Baugrundstück mit Bedacht: Es muss zu euren Traumhaus passen und einige Mindestanforderungen erfüllen. Abgelegene Grundstücke in Hanglage mögen idyllisch sein, aber wenn ihr Folgekosten vermeiden wollt, achtet darauf, dass euer Baugrundstück eben ist, gut zugänglich und vollständig erschlossen. Der Boden muss fest genug sein, um euer Haus zu tragen: Eine Baugrunduntersuchung schafft hier Klarheit. Informiert euch, ob es einen Bebauungsplan gibt und ob darin Vorgaben für die Gestaltung festgelegt sind.

Fehler 8: Ihr schätzt de Zeitaufwand falsch ein

Auch wenn die Vorfreude auf euer eigenes Haus riesig ist: Mit Zeitverzug auf der Baustelle müsst ihr immer rechnen. Fehlendes Material, Personalengpässe, Witterung: Es gibt viele Gründe, warum euer Haus später fertig werden kann als geplant. Kündigt ihr zum Beispiel eure Wohnung zu früh, steht ihr schlimmsten Fall ohne Dach über dem Kopf da. Plant also unbedingt einen zeitlichen Puffer für den Einzugstermin ein. Geduld zahlt sich oft mehr aus als Eile.

Fehler 9: Ihr denkt beim Bauen nicht an die Zukunft

In der Regel werdet ihr nur ein Haus im Leben bauen: Denkt dabei daran, dass ihr nicht jünger werden. Wenn ihr gleich altersgerechte Massnahmen einplant, erspart ihr euch später teure Umbauarbeiten. Überlegt bereits bei der Planung eures Grundrisses, ob es Sinn macht, den Wohnbereich auf zwei Ebenen aufzuteilen oder nur ein Bad zu haben. Und es spricht auch nicht wirklich etwas gegen breitere Treppen und ebenerdige Duschen, die im Alter durchaus praktisch sein können.

Fehler 10: Ihr schätzt Eigenleistungen falsch ein

Natürlich könnt ihr beim Bau eures Hauses mit anpacken und einige Arbeiten selbst übernehmen. Das kann ziemlich erfüllend sein und Kosten sparen: Banken erkennen bis zu 15 Prozent der Kreditsumme als Eigenleistung an.  Das heisst: Ihr könnt bei Darlehen einen Teil des Eigenkapitals durch Eigenleistung abdecken.

Allerdings solltet ihr eure handwerklichen Fähigkeiten unbedingt realistisch einschätzen. Bei selbst verschuldeten Baufehlern habt ihr keinen Gewährleistungsanspruch: Kosten für die Mängelbeseitigung zahlt ihr in dem Fall selbst. Unterschätzt auch nicht den Zeitfaktor: Verzögerung auf der Baustelle verursachen immer Kosten.

Also: Seid ihr wirklich schneller beim Fliesen legen oder tapezieren als gelernte Handwerker? Arbeitet ihr genauso sauber, wie jemand, der den Beruf gelernt hat und jahrelange Erfahrung hat? Nicht zu vergessen: Schafft ihr die Arbeit zusätzlich zu eurem regulären Job ohne am Stress durch die Doppelbelastung zu verzweifeln?

Fehler 11: Ihr spart beim Material

Klar: Preisgünstig heißt nicht zwingend schlecht. Also ist nur was billig ist, auch gut? Mitnichten. Wenn ihr beim Hausbau ausschließlich das günstigste Baumaterial verwendet, zahlt ihr am Ende drauf. Qualität hat nunmal ihren Preis, dafür halten hochwertige Baustoffe aber auch länger, und ihr müsst nicht nach kurzer Zeit kostenintensive Nachbesserungen vornehmen.

Fehler 12: Ihr setzt Schwarzarbeiter ein

Schwarzarbeit ist illegal. Euch drohen hohe Bußgelder, wenn ihr erwischt werdet und im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe, weil ihr für Unfälle persönlich haftet. Davon abgesehen habt ihr keinen Anspruch auf Gewährleistung bei fehlerhaften Leistungen oder Folgeschäden. Wen wollt ihr auch belangen?

Fehler 13: Ihr fragt nicht nach und meidet Konflikte

Als Laien wisst ihr wahrscheinlich nicht alles über Trittschalldämpfung, Feuchtigkeits- und Dampfsperren oder Armierungen. Auf der Baustelle werdet ihr solchen Begriffen aber häufiger begegnen. Wenn euch etwas unklar ist: Fragt unbedingt nach und lasst euch von der Baufirma, von den Handwerkern oder euren Bausachverständigen alles erklären. Mit offener Kommunikation vermeidet ihr Missverständnisse und könnt leichter auf Dinge hinweisen, die euch auffallen – und sich vielleicht als Mängel entpuppen. Das mag zu Konflikten führen, aber denen müsst ihr euch stellen, um zeitintensive und teure Probleme zu vermeiden.

Fehler 14: Ihr nehmt die Abnahme nicht ernst

Euer Traumhaus steht, aber es fehlt noch die Abnahme: Die solltet ihr äußerst gewissenhaft und nur mit einem Bausachverständigen machen. Jede noch so kleine Auffälligkeit gehört ins Protokoll: Schließlich gibt es nicht nur offensichtliche Schäden, die sofort behoben werden können. Mache Mängel zeigen sich erst schleichend und nach eurem Einzug. Aber auch nach der Abnahme besteht Sachmängelhaftung. Je früher ihr die Schäden meldet, desto früher kann eine Lösung gefunden und die Haftung eingefordert werden. Zieht im Zweifel immer einen Anwalt hinzu, um euer Recht durchzusetzen.

Fehler 15: Ihr gönnt euch keine Pause

Eine Baustelle geht an die Substanz: körperlich, psychisch, zwischenmenschlich. Bleibt gelassen und haltet ab und zu Abstand von der Baustelle: Das hilft auch eurer Beziehung und eurem Familienglück.

Fazit: Mit guter Vorbereitung lassen sie Fehler beim Hausbau vermeiden

Auf dem Weg zu eurem Traumhauses müsst ihr viele Hürden überwinden: Zeitverzögerung, Zusatzkosten, Stress. Problem sind auf einer Baustelle leider nie ganz zu vermeiden. Wenn ihr unsere Tipps beherzigt, könnt ihr aber die 15 häufigsten Fehler beim Hausbau leicht vermeiden und entspannt ins Abenteuer Traumhaus aufbrechen.

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