
Tom
March 7, 2023
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5 Min
Mit einer Garage sichern Eigenheimbesitzer typischerweise ihre zweitteuerste Investition: das Auto. Wir zeigen euch, welche Garagentypen es gibt, mit welchen Annehmlichkeiten sie ausgerüstet werden können und was das ganze kostet.
Ob ihr eure Karosse vor Autoknackern, vor Wind und Wetter oder aber vor Marderschäden schützen wollt: Mit einer eigenen Garage spart ihr Reparaturkosten und steigert den Wiederverkaufswert eures Wagens. Das wissen auch Versicherungen und geben in der Regel bei Kaskoversicherungen Rabatte, wenn ihr euren PKW hinter festen Mauern abstellt.
Wichtigster Schritt für Bauherren sollte eine genaue Planung sein, welche Unterstellmöglichkeit sie für ihr Auto bevorzugen. Am besten plant ihr die Garage gleich zusammen mit dem Neubau eures Eigenheims. Beim nachträglichen Anbau oder einer Sanierung solltet ihr euch am Design des Wohnhauses orientieren. So entsteht ein harmonischer Gesamteindruck, und das private Parkhaus wird nicht zum Fremdkörper auf eurem Grundstück.
Vor der Entscheidung, ob ihr eine richtige Garage oder nur ein einfaches Carport als Unterstellmöglichkeit bauen wollt, solltet ihr eine Bedarfsanalyse machen. Soll neben dem Auto noch anderes untergebracht werden, dann empfiehlt sich eine Garage. Bei entsprechender Größe bietet sie auch Stauraum für Fahrräder, Werkzeug oder Gartenmöbel. Für einen Carport entscheidet sich wohl eher, wer nicht genug Platz für ein zusätzliches Häuschen auf dem Grundstück hat – oder aber Geld sparen will.
Ebenfalls zur Planung gehört die Frage, welche baurechtlichen Bestimmungen gelten und was der Bebauungsplan für das Grundstück vorsieht. Diese Regelungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Bauherren sollten sich deshalb beim zuständigen Bauamt nach den geltenden Vorgaben erkundigen. Nicht in jedem Falle ist eine Genehmigung nötig. So lässt der Gesetzgeber etwa in Berlin bis zu einer Brutto-Grundfläche von maximal 30 Quadratmetern freie Hand. Allerdings ist hier die mittlere Wandhöhe auf drei Meter limitiert. Besteht jedoch eine Genehmigungspflicht, sollten die Baupläne für die Garage rechtzeitig und gegebenenfalls zusammen mit den Unterschriften der angrenzenden Nachbarn beim Bauamt eingereicht werden.
Garagen können aus Mauerwerk, Beton, Stahl, Blech oder Holz sein. In jedem Falle unterscheidet man zwischen zwei Bauformen: die gemauerte Variante und die Fertiggarage.
Für die innerhalb nur einer Stunde aufgebauten Fertigbauvariante hingegen sprechen der Preis und der Fakt, dass Fertiggaragen relativ mobil bleiben und man ihren Standort auch nach Jahren verändern kann. In der Regel gibt es sie in Standardmaßen – üblicherweise mit 2,80 Meter Breite, 3,80 Meter Länge und 2,01 Meter Durchfahrtshöhe. Doch es gibt auch Sonderformate bis zu acht, neun Metern Länge, zudem haben die Hersteller auf die immer größer werdenden Autos reagiert und bieten auch Fertiggaragen mit anderen Höhen an.
Tipp: Damit die geöffnete Heckklappe nicht gegen das Garagendach kracht, solltet ihr bei der Planung eurer Garage unbedingt die entsprechenden Maße eures Autos kennen und angeben.
In Sachen Ausstattung sind dem Bauherren mit Fertiggaragen kaum Grenzen gesetzt. Die Hersteller bieten zusätzliche Anbauten für Geräte oder Fahrräder an. Es gibt Varianten, bei denen die Garage unterkellert wird. Das ist dann zwar kein trockener Wohnkeller aber als Kellerersatzraum mit konstanten Temperaturen über das gesamte Jahr gut als Lagerraum für Obst oder Gemüse geeignet.
Ebenfalls optional sind zusätzliche Türen und Fenster – die sind vor allem sinnvoll, wenn die Garage gleichzeitig als Werkstatt dienen soll.
Ein besonders wichtiges Element ist das Garagentor. Es ist das Gesicht der Garage, und man sollte es mit Bedacht auswählen. Die gewählten Torfarben können eine Referenz zur Eingangstür des Hauses bilden. Alternativ kann ein Lichttor ein tolles Ambiente schaffen: Durch ein spezielles Lamellensystem dringt dabei Licht aus dem Inneren der Garage und beleuchtet die nähere Umgebung.
Technischer Standard sind die so genannten Sektionaltore, bei denen die waagerecht geteilten Tor-Elemente an der Garagendecke praktisch rechtwinklig nach hinten geschoben werden. Sie bieten so die beste Raumausnutzung.
Alternativ wird noch das klassische Schwingtor verbaut, seltener Rollos, die hohe Stürze benötigen oder Seitensektionaltore, die anstatt in die Decke auf eine Seitenwand fahren.
Beinahe zur Grundausstattung von Garagentoren gilt der elektrische Torantrieb mit Fernbedienung. Der Vorteil: Ohne lästiges Ein- und Aussteigen lässt sich das Tor per Knopfdruck bequem vom Auto aus öffnen. Moderne Torantriebe bieten nicht nur eine Einbruchsicherung gegen unberechtigtes Öffnen sondern auch einen Einklemmschutz für Kinder und Haustiere. Stößt das Garagentor beim Schließen auf ein Hindernis, wird es automatisch gestoppt und um circa 30 Zentimeter nach oben gefahren.
Auch bei einer Garage ohne Stromnetzanschluss muss man auf den Luxus eines motorisierten Tores nicht verzichten: Der Antrieb kann durch einen leistungsstarken Akku, am besten gespeist durch Solarzellen auf dem Garagendach, mit Energie versorgt werden.
Auch die Dachflächen der Garage lassen sich nutzen – allerdings solltet ihr genauer schauen, ob sich der Aufwand hier wirklich lohnt.
Denn eine Solarfläche auf einem Garagendach mit durchschnittlich 18 Quadratmetern Grundfläche ist zu klein, um ein Wohnhaus zu versorgen. Außerdem werden Garagen typischerweise an der Nordseite eines Wohnhauses gebaut - die sonnenverwöhnte Südseite wird üblicherweise für die Terrasse reserviert.
Zudem wird durch die absehbar flächendeckende Verbreitung der E-Autos wohl jede Garage mindestens am Hausstrom angeschlossen, wenn nicht sogar mit einer extra Wall-Box zum Laden des Stromers ausgestattet.
Eine sinnvollere Nutzung des Garagendachs ist ist wohl eine Begrünung, zumal dies in einigen Gemeinden schon vorgeschrieben wird. Einige Fertigbauvarianten werden gleich mit Erdreich und Bepflanzung ausgeliefert. Wollt ihr die Garage nachträglich begrünen, solltet Ihr auf eine wurzelsichere Abdichtung achten.
Für Massivgaragen müsst ihr zwischen 15.000 und 25.000 Euro Gesamtkosten rechnen, Sonderwünsche noch nicht eingerechnet. Betonfertiggaragen liegen bei etwa 6.000 Euro. Dazu kommen Kosten für das Fundament und die Anlieferung.
Im Fertigbauverfahren ist eine Garage schon ab etwa 3.500 Euro zu haben. Ein Carport kann auch nur halb so viel kosten. Allerdings zeigt sich, dass viele Carportbesitzer nicht glücklich mit ihrer Entscheidung sind und später nachrüsten. Hier haben die Fertigbaulösungen einen Vorteil: Ihr könnt bei einigen Modellen auch später noch Wände und Tor anbringen lassen.
Grundsätzlich könnt ihr mit Eigenleistung einige hundert Euro sparen, in dem ihr etwa das benötigte Streifenfundament selbst baut.
Falls ihr euch zu eurem Traumhaus eine Garage dazu wünscht, solltet ihr sie schon in der Planungsphase berücksichtigen. Zum einen werden gegebenenfalls Baugenehmigungen fällig, zum anderen ergibt das Ganze zusammen ein einheitliches und damit besseres Bild.