
Natascha
March 7, 2023
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5 Min
Gerade am Beginn der Suche nach eurem Traumhaus gibt es so viele Möglichkeiten, dass es schwer ist, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen. In dieser Zusammenfassung geben wir euch einen Überblick über die verschiedenen Baustile: Dabei stehen nicht die Funktionen im Fokus, sondern das Design.
Neben eurem eigenen Geschmack, der sich aus Erlebnissen und Erinnerungen speist, etwa wie euer Elternhaus ausgesehen hat, an welches Urlaubsdomizil ihr euch besonders gern erinnert oder Häuser, die ihr irgendwo gesehen habt und die euch im Gedächtnis geblieben sind, solltet ihr bei eurer Entscheidung für den richtigen Baustil eures Traumhauses auch handfeste Argumente berücksichtigen. An folgendes solltet ihr denken:
• Die Bauordnungen, die für euer Baugrundstück gelten, legt häufig die Art der Fassade, die Farbe der Dacheindeckung oder die maximal zulässige Gebäudehöhe fest. Hier gibt es also erste Limits in eurer Auswahl – es sei denn, ihr versucht eine gesonderte Baugenehmigung zu bekommen. Hier erfahrt ihr, was ihr bei Bauantrag und Baugenehmigung beachten müsst.
• Schaut euch rund um euer Grundstück mal um: Wollt ihr in einem historischen Dorfkern bauen, dann wird eine mediterrane Villa eventuell nicht so gut ins Gesamtbild passen. Selbst wenn euch das egal ist, wollt ihr sicherlich nicht gleich zu Beginn das ganze Dorf gegen euch aufbringen.
• Nicht alle Baustile passen zu allen Grundstücken: Für ein Friesenhaus oder ein amerikanisches Blockhaus braucht ihr Platz, denn diese Häuser entfalten erst mit etwas Freiraum ihre Wirkung.
Wohl jeder von euch hat ein solches Haus schon mal gesehen: schräges Sattel- oder Giebeldach (hier erfahrt ihr alles über Dachformen), Fenster halbhoch und mit Fensterbrett, in der Regel zwei Geschosse und je nach Bedarf mit Anbauten wie Erker, Balkon oder Garage ausgestattet – der wohl typischste Baustil in Deutschland kommt ganz klassisch daher.
Der Stil punktet nicht mit ausgefallenem Design und ist doch überall zu finden. Vielleicht, weil es der kleinste gemeinsame Nenner ist, vielleicht weil viele Bauvorgaben der Gemeinden etwas anderes gar nicht zulassen.
In jedem Falle führt das dazu, dass es viele Anbieter für diesen Baustil gibt und Ihr eine große Auswahl habt. Außerdem sind diese Häuser im Vergleich zu anderen Modellen preiswerter, denn sie sind in ihrer Konstruktion einfach und haben eine unkomplizierte Statik.
- unauffälliges Design
+ bewährte Bauform mit vielen Anbietern
+ in fast allen Regionen Deutschlands üblich, wodurch es bei der Baugenehmigung selten Probleme gibt
Eine besondere Form regionaler Baustile ist das Friesenhaus, auch Kapitänshaus genannt. Ein Mauerwerk aus roten Ziegelsteinen oder mit einer roten Klinkerfassade versehen, ein Dach mit Reet (also Schilfrohr) gedeckt und typischen, spitz zulaufendem Giebel – der Kapitänsgiebel – das macht diesen besonderen nordischen Haustyp aus. Große, hohe Türen und eher kleine Rundbogen- und Sprossenfenster ergänzen das Friesenhaus.
Damit es seine Wirkung erzielt, muss das Haus frei stehen, es benötigt allein für das ausladende Dach viel Platz. In der Regel gibt es keinen Keller.
+ sehr auffälliges und regional typisches Haus
- außerhalb Norddeutschlands eher untypisch
- hohe Kosten durch besonderes Handwerk (Reetdach)
Klare Linien, keine Schnörkel, pragmatische Architektur – das ist Bauhaus. Dieser Stil wurde in einer Designära vor etwa 100 Jahren entwickelt, und trotzdem wirkt er noch heute modern. Ein Bauhaus besitzt ein Flachdach und hohe Fenster, in der Regel auf zwei Etagen. Eine typische Hausform im Bauhausstil ist das Kubushaus.
+ praktische Raumnutzung ohne toten Raum
+ pragmatisch, aber klassisch schön
+ kubisch und schnörkellos
Das klassische Landhaus hat ein schräges Dach, häufig ein Satteldach oder Krüppelwalmdach, eine Backstein- oder Klinkerfassade, meist mit Holzelementen aufgelockert, typischerweise einen Erker mit einem Balkon darüber. Landhäuser gibt es in aller Regel mit zwei Etagen, wodurch ihr eine große Wohnfläche zur Verfügung habt.
Landhäuser stehen – zumindest typischerweise – frei auf einer größeren Gartenfläche. Doch da dieser Baustil beliebt ist, findet man Landhäuser inzwischen auch inmitten dörflicher Strukturen. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, die Stile unterscheiden sich je nach Bundesland und Lage. Ihr solltet euch auf jeden Fall um eine regional typische Bauweise bemühen.
+ gemütlich, idyllisches Wohngefühl mit Hang zum bäuerlichen Leben
+ geräumig und dank Holzbauweise gesundes Wohnen
+ passend für die Einrichtung mit Holzmöbeln
Ähnlich wie das Landhaus aber eben doch besonders: Klassische Alpenhäuser werden in der Blockhausbauweise errichtet und haben nicht nur eine Holzfassade, sondern sind auch innen mit Echtholz verkleidet. Eine besondere Form ist das Chalet. Großzügige Holzbalkone mit aufwendig verzierten Balkongeländern und vielen Blumenkästen, eine flache Dachneigung mit ausladenden Dachüberständen sowie Fenster-Klappläden und Sprossenfenster aus Echtholz sind ebenfalls typisch.
+ traditionelles und urgemütliches Wohnen
+ nachhaltige Bauweise durch Baustoff Holz
+ gute Wohngesundheit
Der Baustoff ist Holz, ein dunkel eingedecktes Satteldach und eine Fassade in kräftigem Schwedenrot mit Holzverschalung sowie teilüberdachter Terrasse … das ist das Schwedenhaus. Typische weiße Sprossenfenster mit Fensterläden gehören ebenfalls dazu. Die Begeisterung für Schweden hat auch diese hübsche Bauweise nach Deutschland gebracht.
+ besondere Form des skandinavischen Stils
+ auffälliger roter Anstrich der Holzfassade
+ nachhaltiges Bauen durch Holz
- die Fassade muss regelmäßig nachgestrichen werden
Dem Bungalow nicht unähnlich sind amerikanische Häuser groß – und brauchen viel Fläche, da sie in der Regel eingeschossig sind. Die Fenster haben Sprossen, und die Fassade besitzt viele Holzelemente. Typisch ist eine überdachte Veranda an der Vorderseite des Hauses.
+ nachhaltiges Bauen durch Holz
- viel Grundstücksfläche benötigt
- teurer als viele andere Bauweisen
Weißer oder heller Terracotta-Anstrich, flaches Dach oder Zeltdach, kleine Fenster – dafür aber verzierte Balkone und Säulen im Eingangsbereich: das mediterrane Haus wirkt edel. Doch ob die spanischen Finca, das Toscana-Landhaus oder die weiße griechische Villa wirklich auf euer Grundstück passt, solltet Ihr euch genau überlegen.
- für warme Gefilde geplant, schwierig im Frühling und Herbst
+ kompakte Bauweise
Natürlich ist diese Übersicht an Baustilen nicht abschließend. Es gibt Mischformen, weitere Stile etwa nach asiatischen Vorbildern, oder auch ganz individuelle Häuser, die sich nirgendwo so richtig einordnen lassen. Je klarer ihr aber in eurer Vorstellung seid, umso einfacher gestaltet sich die Suche: Mit unserem Matching-Service fragen wir viele Details ab, um den besten Anbieter eures Traumhauses zu finden.